Ausbildungsreport 2025: Die wichtigsten Ergebnisse

Die Qualität der Berufsschulen bleibt aus Sicht vieler Azubis weiterhin unzureichend – zu dem Ergebnis kommt der Ausbildungsreport 2025 des Deutschen Gewerkschaftsbundes.
Lehrer und Schüler im Klassenzimmer einer Berufsschule
71,6 % der befragten Azubis sind mit ihrer Ausbildung insgesamt „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“. © iStock / LordHenriVoton

Für den Ausbildungsreport wurden zwischen September 2024 und Mai 2025 insgesamt 9090 Auszubildende befragt. 71,6 Prozent sind mit ihrer Ausbildung „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“. Das sind 1,8 Prozent mehr als noch im letzten Jahr. 62,8 Prozent gaben jedoch an, dass sie von ihrer Ausbildungsvergütung „weniger gut“ oder „gar nicht“ selbstständig leben können – das ist ein Anstieg von fast 6 Prozent gegenüber dem Jahr 2020.

Seit Jahren ein großes Problem sind vorzeitige Vertragslösungen. Der Berufsbildungsbericht 2025 (Entwurfsfassung) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zeigt, dass drei von zehn Auszubildenden ihren Ausbildungsvertrag vorzeitig auflösen. Die Gründe dafür sind laut BIBB vielfältig: eine unzureichende Berufsorientierung, andere Vorstellungen vom Ausbildungsberuf oder schlechte Ausbildungsbedingungen wie zum Beispiel regelmäßige Überstunden. Vorzeitige Vertragslösungen bedeuten aber nicht immer ein gänzliches Verlassen des dualen Systems. Unter den Befragten des Ausbildungsreports 2024/2025 führte ein Abbruch in den meisten Fällen (81,9 %) zu einem Wechsel des Ausbildungsberufs, während nur 18,1 % die Ausbildung im gleichen Beruf, aber in einem anderen Betrieb fortsetzten. Der Ausbildungsreport erfasst allerdings nicht die gänzlichen Abbrüche, da nur aktuell in Ausbildung stehende Personen befragt wurden.

Die Zahl der neuen Ausbildungsverträge stagnierte im Vergleich zum Vorjahr. 2024 wurden insgesamt 486.700 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen. Das entspricht einem leichten Rückgang um 0,5 Prozent. 

Die Schwerpunktthemen des Ausbildungsreports waren in diesem Jahr die Zugangsvoraussetzungen und Hürden auf dem Weg in die Ausbildung. Dabei wurden unter anderem folgende Fragen gestellt: Wie erleben Auszubildende ihre Bewerbungsverfahren? Anhand welcher Kriterien entscheiden sie sich für ihren Ausbildungsbetrieb? Viele der Befragten haben die Erfahrung gemacht, dass sie gar nicht erst zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wurden. Eine gute Erreichbarkeit war den Azubis bei der Auswahl ihres Ausbildungsbetriebs am wichtigsten (59,3 Prozent). Ebenfalls von hoher Bedeutung waren ein gutes Arbeitsklima (58,2 Prozent), die Arbeitszeiten (54,1 Prozent) sowie die Höhe der Ausbildungsvergütung (43,6 Prozent).

Das sind die Berufe mit den besten Bewertungen:

Das sind die Berufe mit mittleren Bewertungen:

Das sind die Berufe mit den schlechtesten Bewertungen:

In diesem Artikel finden Sie zum Vergleich die Ergebnisse vom letzten Jahr. 

Aktuelle Bewertung der Unterrichtsqualität

Die Zufriedenheit der Auszubildenden mit der Berufsschule bleibt seit Jahren deutlich hinter jener mit dem Ausbildungsbetrieb zurück. So bewerten lediglich 54,7 Prozent der Befragten die fachliche Qualität des Unterrichts als „gut“ oder „sehr gut“. Dies entspricht einem leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (55,4 Prozent). Knapp 30 Prozent bezeichnen die Qualität lediglich als „befriedigend“, während 15,4 Prozent sie sogar nur mit „ausreichend“ oder „mangelhaft“ einstufen. Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt ein schwankendes, aber insgesamt stagnierendes Bild: Von 61 Prozent im Jahr 2011 fiel die Zufriedenheit in manchen Jahren deutlich ab, etwa auf 53,7 Prozent im Jahr 2023, und pendelt seither knapp über der 50-Prozent-Marke. Eine Trendwende ist somit weiterhin nicht in Sicht.

Ursachen und Verbesserungsansätze

Die Gründe für die Unzufriedenheit der Auszubildenden sind vielfältig. Die Studie nennt mehrere Faktoren, welche die Bewertung der fachlichen Qualität des Berufsschulunterrichts beeinflussen. Von großer Bedeutung seien dabei die infrastrukturellen Rahmenbedingungen an den einzelnen Schulen. Zur Unterstützung des Lernerfolgs sei eine zeitgemäße Ausstattung der Berufsschulen mit Unterrichtsmaterial, Schulbüchern und technischen Geräten unabdingbar. 

Der Einsatz digitaler Technologien im Unterricht sei für die Lehrkräfte aber zum Teil mit hohen Belastungen verbunden. Gründe sind zum Beispiel Ausstattungs- und Wartungsprobleme, die Einarbeitung in neue Unterrichtstechnologien, das Erschließen von digitalen Bildungsmedien oder auch die Verlagerung von Verantwortlichkeiten im Zuge der digitalen Dokumentation von Leistungen. Deshalb sei laut Studie eine Verbesserung der personellen Ausstattung an beruflichen Schulen notwendig, um die vorhandenen Lehrkräfte zu entlasten.

Ebenso wichtig sei die Aufwertung des Berufs der Berufsschullehrkräfte. Sie brauchen mehr Sicherheit, weniger befristete und prekäre Arbeitsverhältnisse sowie gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit. Auch sozialpädagogisches Personal und Sprachlehrkräfte sollten stärker unterstützt werden. 
Außerdem bedürfe es einer engen Kooperation und Abstimmung mit den ausbildenden Betrieben, damit das theoretische Wissen aus dem Berufsschulunterricht eine Relevanz für die berufliche Praxis gewinne. Die Partizipation der Auszubildenden an der Unterrichtsgestaltung dürfe ebenfalls nicht vergessen werden.

Die gesamten Ergebnisse finden Sie im Ausbildungsreport 2025

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Autor
HubbS-Redaktion
aktualisiert
aktualisiert: 26.08.2025