Ausbildungsreport 2024: Geringe Zufriedenheit mit Berufsschulen
Die DGB-Jugend hat sich unter den Auszubildenden umgehört und deren Zufriedenheit mit Berufsschule und Betrieb abgefragt.
Für den Ausbildungsreport 2024 wurden über 10.000 Auszubildende in den 25 meistfrequentierten Ausbildungsberufen des Jahres 2022 befragt. Voraussetzung für ein gutes Abschneiden in der Gesamtbewertung sind durchgängig gute Bewertungen in diesen vier Aspekten der Ausbildungsqualität:
Ausbildungszeiten
Ausbildungsvergütung
Fachliche Qualität der Ausbildung im Betrieb
Persönliche Beurteilung der Ausbildung
Die Zufriedenheit mit der Ausbildung hat zugenommen: 69,8 Prozent der Auszubildenden sind mit ihrer Ausbildung „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“. In Bezug auf die fachliche Qualität im Ausbildungsbetrieb sind sogar 70,5 Prozent der befragten Auszubildenden zufrieden. Einen Negativrekord gibt es aber bei den ausbildungsfremden Tätigkeiten: Mittlerweile geben über 15 Prozent der Auszubildenen an, „immer“ oder „häufig“ Tätigkeiten übernehmen zu müssen, die eindeutig nicht zur Ausbildung gehören.
Das sind die Berufe mit den besten Bewertungen:
Industriemechaniker/in
Mechatroniker/in
Bankkaufmann/frau
Verwaltungsfachangestellte/r
Elektroniker/in für Betriebstechnik
Fachinformatiker/in
Das sind die Berufe mit mittleren Bewertungen
Industriekaufmann/frau
Steuerfachangestellte/r
Elektroniker/in
Kaufmann/frau im Groß- und Außenhandel
Kaufmann/frau für Büromanagement
Gärtner/in
Fachkraft für Lagerlogistik
Anlagenmechaniker/in
KFZ-Mechatroniker/in
Tischler/in
Fachlagerist/in
Medizinische/r Fachangestellte/r
Kaufmann/frau im Einzelhandel
Koch/Köchin
Das sind die Berufe mit den schlechtesten Bewertungen
Maler/in und Lackierer/in
Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r
Friseur/in
Hotelfachmann/frau
Verkäufer/in
Und wie schneiden die Berufsschulen ab?
Die Auszubildenden wurden auch zur Zufriedenheit mit ihrer Berufsschule befragt. 55,4 Prozent der Azubis bewerten die fachliche Qualität des Berufsschulunterrichts als „sehr gut“ oder „gut“. 29,3 Prozent der Befragten beurteilen sie lediglich als „befriedigend“. Damit bleibt die Zufriedenheit mit der Berufsschule deutlich hinter der mit dem Ausbildungsbetrieb zurück.
Mehrere Faktoren können die Zufriedenheit in Zukunft positiv beeinflussen: Wichtig ist eine zeitgemäße Ausstattung mit Unterrichtsmaterial, Schulbüchern und technischen Geräten. Besonders die neuen Anforderungen an die Vermittlung digitaler Kompetenzen verlangen eine entsprechende Infrastruktur. Ein weiterer Faktor ist die enge Abstimmung zwischen den Berufsschulen und den ausbildenden Betrieben, damit das theoretische Wissen auch in der Praxis angewendet werden kann. Außerdem erhöht eine adäquate Beteiligung der Schülerinnen und Schüler bei Fragen der Unterrichtsplanung und -gestaltung deren Motivation und kann dazu beitragen, die Qualität des Berufsschulunterrichts zu verbessern.
Der Einsatz digitaler Technologien im Unterricht ist für die Lehrkräfte zum Teil mit hohen technischen und zeitlichen Belastungen verbunden. Das liegt zum Beispiel an Ausstattungs- und Wartungsproblemen. Hier wären mehr Kapazitäten für die Lehrkräfte, regelmäßige Fort- und Weiterbildungen und weniger Verwaltungsaufgaben hilfreich.
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