Augmented Training für Schweißfachkräfte auf der Didacta
Die praktische Ausbildung zum Schweißen birgt eine große Verletzungsgefahr. Mit dem Soldamatic Schweißsimulator kann Schweißen sicher und ohne Metall zu verschwenden geübt werden. Beim „Treffpunkt Innovation“ auf der Didacta erinnert sich Frank Gerhard von der Firma Weldplus, die den Simulator entwickelt hat, an seine eigenen Anfänge als Schweißerlehrling. Vor 30 Jahren erhielt er von seinem Meister eine kurze theoretische Anleitung und wurde dann in die Schweißkabine geschickt. Nach seinem ersten Versuch kam er dann raus, hat das Werkstück seinem Meister gezeigt und wurde wieder reingeschickt, bis das Ergebnis gut genug war. Auch heute laufe die Qualifizierung oft noch so ähnlich ab.
Zusammen mit dem Deutschen Verband für Schweißtechnik begann die Firma 2011 damit, Lernmaterialien zum Schweißen zu entwickeln. Dabei ist auch der Prototyp des Schweißsimulators entstanden, der immer weiterentwickelt wurde und inzwischen in der Lage ist, sehr komplexe Aufgaben zu bewältigen. Das System kann zum Beispiel inzwischen auch robotergestützt arbeiten.
Beim Schweißsimulator gibt es ein Werkstückmodell, einen Schweißgerätsimulator und einen Schutzhelm mit integriertem Bildschirm, auf man seine virtuellen Schweißfortschritte sieht. Entscheidend sind wie beim richtigen Schweißen der Abstand, die Haltung und die Geschwindigkeit, mit der die Schweißnaht gezogen wird.
Dann können sich Interessierte aus dem Publikum am Schweißsimulator ausprobieren. Ein junger Mann hat schon etwas Erfahrung im Schweißen auf dem Bauernhof gesammelt und erreicht ein beeindruckendes Ergebnis von 93 Prozent. Der Simulator sieht nur einige Verbesserungsmöglichkeiten beim Halten des Geräts. Der zweite Tester macht seine Sache ebenfalls gut und erreicht 85 Prozent. Die Analyse zeigt auch hier konkret auf, was noch nicht ideal war. Aber fürs erste Mal Schweißen ist es ein Super-Ergebnis.
Die Vorteile des virtuellen Schweißens liegen auf der Hand: Die Lernenden verletzen sich nicht, es wird kein Material verbraucht und die Übung kann beliebig oft wiederholt werden. Außerdem erhält man im Anschluss eine ausführliche Fehleranalyse zum Schweißergebnis, sodass man sieht, wo noch Verbesserungsbedarf besteht. In kurzer Zeit können so mehr Fachkräfte verletzungsfrei ausgebildet werden.
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