Neues Forschungsprojekt zur Ausbildung geflüchteter Frauen

Untersucht werden die Herausforderungen und Chancen für Mädchen und Frauen auf ihrem Ausbildungsweg.
Berufsschülerinnen im Gespräch
Im Rahmen des Projekts wird mit 30 geflüchteten Frauen über ihre Berufsbiografien gesprochen. © iStock / SDI Productions

Das Forschungsprojekt „Gelingenswege der beruflichen Ausbildung für Mädchen und Frauen mit Fluchtgeschichte“ führt berufsbiografische Interviews mit geflüchteten Frauen, um neue Qualifizierungsmaßnahmen für berufsbildende Schulen und Ausbildungsbetriebe zu entwickeln. Bis September 2027 wird es an der Hochschule München (Projektleitung Prof. Dr. Annette Korntheuer) und an der Universität Osnabrück (Projektleitung Dr. Katharina Wehking) durchgeführt.

Im Interview mit der taz erklärt Dr. Katharina Wehking, dass Ende 2022 laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge rund 260.000 geflüchtete Frauen zwischen 16 und 27 in Deutschland lebten. Junge geflüchtete Frauen seien laut Statistiken viel seltener berufstätig als die Männer: „Nach acht Jahren Aufenthalt sind nur 33 Prozent der geflüchteten Frauen erwerbstätig, aber 86 Prozent der geflüchteten Männer. Auch nehmen geflüchtete Frauen weniger Beratung in Anspruch, besuchen seltener Sprachkurse und andere Bildungsangebote.“ Das Forschungsprojekt möchte u.a. die Gründe für das Stocken der Berufskarrieren der geflüchteten Mädchen und Frauen herausfinden.

Das vom BMBF geförderte Projekt arbeitet eng zusammen mit dem Bundesverband Netzwerke von Migrant:innenorganisationen (NeMO) und der SchlaU-Werkstatt für Migrationspädagogik in München. Ein Kernelement des Projekts bildet das FEMPower Advisory und Advocacy Board, das u.a. mit jungen geflüchteten Frauen besetzt wird. Es soll Expertise aus verschiedenen Lebensrealitäten bündeln und die Zielgruppe am Forschungsprozess beteiligen. Letztlich zielt das Projekt darauf ab, durch neue Handlungsansätze und passgenaue Trainingsprogramme den Zugang und den Erfolg geflüchteter Frauen in der Berufsbildung zu verbessern.

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