Mehr bezahlbare Unterkünfte für Azubis in München

Seit seiner Gründung 2022 setzt sich der Verein AzubiWerk München e. V. dafür ein, die Wohn-, Ausbildungs- und Lebensbedingungen von Azubis zu verbessern. Hinter dem Projekt stehen Stadtverwaltung, Stadtrat und mit Kreisjugendring und DGB-Jugend auch die Auszubildenden selbst. Der Verein unterstützt junge Menschen durch eine Kombination von bezahlbarem Wohnen, sozialpädagogischer Begleitung sowie Mitbestimmungs- und Vernetzungsangeboten. Das AzubiWerk trägt so zur Stabilisierung von Ausbildungsverhältnissen bei.
Bezahlbarer Wohnraum für Azubis
Aktuell betreut das AzubiWerk fünf Wohnstandorte in München. Die günstigen Unterkünfte sind ohne Frage eines der wirksamsten Angebote des Vereins. Ein Zimmer im AzubiWohnen kostet rund 300 Euro Warmmiete – deutlich weniger als vergleichbare Angebote in München.
Beispiel für AzubiWohnen: Wohnprojekt am Hanns-Seidel-Platz
Das Haus am Hanns-Seidel-Platz wurde erstmals im Mai 2023 von Auszubildenden bezogen. Der Neubau liegt im Stadtteil Neuperlach.
- 221 Apartments auf sieben Etagen
- 17–19 m² groß, mit Bad und kleiner Küchenzeile
- Gemeinschaftsküchen, Dachterrasse, Waschküche, Fahrradkeller
- Gute Anbindung an den ÖPNV
Vergabe der Apartments
Die günstigen Mieten werden durch sogenannte Vergaberechte finanziert. Drei Parteien erwerben zu gleichen Teilen die Vergaberechte für die Apartments. Dieses Modell sorgt für soziale Vielfalt und ein lebendiges Miteinander.
- die Landeshauptstadt München
- das AzubiWerk München
- Ausbildungsbetriebe (über die Wohnungsbaugesellschaft Münchner Wohnen)
Beratung und Orientierung
Pädagogische Fachkräfte stehen den Bewohnerinnen und Bewohnern bei persönlichen, finanziellen oder organisatorischen Fragen zur Seite. Das Ziel ist, junge Menschen beim Übergang in ein eigenständiges Leben zu unterstützen. Das AzubiWerk fördert außerdem die Gemeinschaft. Dazu gehören auch Freizeitangebote, die Begegnungen fördern und die Hausgemeinschaft stärken – etwa Kochgruppen oder gemeinsame Feste.
Mitreden, mitgestalten, mitbestimmen
Azubis wählen eigene Stockwerks- und Haussprecherinnen und -sprecher und organisieren Hausversammlungen. Sie entscheiden über ein eigenes AzubiBudget (derzeit 35 Euro pro Person und Jahr) und können so Gemeinschaftsräume oder Veranstaltungen selbst gestalten. Über eine Mitbestimmungsbank bringen sie ihre Sichtweisen in strategische Entscheidungen des Vereins ein – zusammen mit dem Kreisjugendring, der DGB-Jugend und der Jugendvertretung der Stadt.
Wie geht es weiter in München?
Derzeit gibt es 417 Apartments mit 463 Wohnplätzen im AzubiWohnen, die auch alle belegt sind. Bis 2027 und 2028 sollen an zwei neuen Standorten weitere ca. 370 Apartments entstehen, zusätzlich 270 sind in Planung. Damit würde das erste Ziel von 1.000 Apartments erreicht werden. Gleichzeitig werden neue Ansätze erprobt, etwa temporäre „Pop-up-Dorms“ nach Wiener Vorbild – modulare Wohnlösungen auf städtischen Flächen, die schnell aufgebaut und flexibel genutzt werden können.
Berufsschullehrkräfte in und um München können Auszubildende, die Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche haben, gezielt auf das AzubiWerk hinweisen. Damit tragen sie dazu bei, Ausbildungschancen zu sichern und soziale Teilhabe zu fördern.
Beispiele aus anderen Regionen
Natürlich ist München nicht das einzige Beispiel für städtische Wohnprojekte zur Unterstützung von Auszubildenden. Wir haben exemplarisch einige Wohnprojekte anderer Städte und Regionen herausgesucht:
- Baden-Württemberg: Das Projekt Junges Wohnen nutzt leerstehende Gebäude in Ortskernen unter anderem als Azubiwohnungen.
- Bremen: Das Azubiwerk Bremen mit 53 Apartments soll noch im Oktober 2025 bezugsfertig sein.
- Düsseldorf: Die Stadt Düsseldorf bietet an drei Standorten Wohnen für Auszubildende an.
- Hamburg: Das AzubiWerk Hamburg bietet derzeit rund 550 Wohnplätze. Weitere Wohnanlagen sind im Bau oder in Planung.
- Nordrhein-Westfalen: Das Land fördert mit der Wohnraumförderung Projekte für Junges Wohnen, beispielsweise den „Azubi Campus Handwerk Dortmund“ mit 111 Wohnungen.
- Berlin: Nach Münchner Vorbild soll 2026 ein Azubi-Werk entstehen.
Darüber hinaus engagieren sich viele soziale und kirchliche Träger, etwa Kolping Jugendwohnen oder die Caritas, sowie Betriebe und Kammern, die selbst Wohnraum für Auszubildende anbieten.
Tipp: Die Seite Auswärts Zuhause vernetzt eine Vielzahl an Einrichtungen des Jugendwohnens in ganz Deutschland und hilft bei der Suche nach lokalen Angeboten.
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