In eine sichere Zukunft: die Ausbildung zur Berufsschullehrkraft

Lehrkräfte an beruflichen Schulen begleiten Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg ins Arbeitsleben. Das Arbeitsspektrum von Berufsschullehrkräften ist vielfältig und bedarf daher einer umfangreichen Ausbildung.
Eine Berufsschullehrkraft unterrichtet Schülerinnen und Schüler einer beruflichen Schule. © iStock / JohnnyGreig

Ein Beruf mit Zukunft

Berufsschullehrkräfte werden nicht nur an Berufsschulen eingesetzt, sondern auch in Berufs- und Fachakademien, Berufskollegs sowie Berufsfachschulen. Deutschlandweit werden sie händeringend gesucht. So sollen laut einer Bertelsmann-Studie bis zum Jahr 2035 jährlich etwa 4000 Lehrkräfte an beruflichen Schulen fehlen – und das, obwohl Berufsschullehrkräfte innerhalb ihrer Berufsgruppe für gewöhnlich verbeamtet und sehr gut bezahlt werden. Der Beruf als Lehrkraft an einer beruflichen Schule bietet somit hervorragende Zukunftsaussichten und Berufschancen.

Der Weg zum Traumberuf

Um an einer beruflichen Schule unterrichten zu können, braucht es klassischerweise ein abgeschlossenes Studium auf Lehramt für berufsbildende Schulen oder ein Handelspädagogik- beziehungsweise Berufspädagogikstudium. Neben der Pädagogik an sich und Standardfächern wie Deutsch, Mathematik und Englisch findet bei diesen Studiengängen eine Spezialisierung nach Fachbereichen statt. Die Fachbereiche decken ein breites Spektrum aus 1) Chemie, Biologie oder Physik, 2) Elektro- oder Metalltechnik, 3) Wirtschaft und Verwaltung, 4) Gesundheit oder Körperpflege, 5) Raumgestaltung, 6) Agrartechnik, 7) Gestaltungstechnik, 8) Ernährung und Hauswirtschaft oder 9) Pflege und Sozialpädagogik ab. Alternativ kann der Weg zur Berufsschullehrkraft auch über ein Fachstudium, zum Beispiel im Bereich der Ingenieurwissenschaften, in der Mathematik, der IT oder der Volkswirtschaftslehre, beschritten werden. Dieses ermöglicht nach einer pädagogischen Weiterbildung den Quereinstieg als Lehrkraft an einer beruflichen Schule. Für das Studium wird zunächst die Allgemeine Hochschulreife oder die fachgebundene Hochschulreife vorausgesetzt. In einigen Bundesländern reicht schon die Fachhochschulreife, um bestimmte Fächer auf Lehramt studieren zu können. Das Studium dauert in der Regel 10 Semester und unterteilt sich in ein Bachelor- und ein Masterstudium. Das Bachelorstudium umfasst 6 Semester mit Vorlesungen, Seminaren sowie Eignungs- und Orientierungspraktika, um Berufserfahrung zu sammeln. Anknüpfend daran folgt das 4-semestrige Masterstudium, in welchem das erlernte Fachwissen vertieft und ein Praxissemester an einer Berufsschule absolviert wird. Bis zum Ende des Lehramtsstudiums sollten so mindestens 12 Monate einschlägige Berufserfahrung gesammelt werden.

Studierende schreiben im Hörsaal.
Ein Studium schafft beste Voraussetzungen für die Ausübung eines Lehramts an beruflichen Schulen. © iStock / skynesher

Im Anschluss auf das Studium folgt das Referendariat, welches intensiv auf das spätere Berufsleben vorbereiten soll. In der Anwesenheit einer Lehrkraft werden hier probeweise eigene Unterrichtsstunden in Berufsschulklassen erteilt. Je nach Bundesland wird der Vorbereitungsdienst nach 18 bis 24 Monaten mit einer Unterrichtsüberprüfung sowie einer schriftlichen und einer mündlichen Prüfung beendet. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Staatsexamens kann dann das Lehramt an einer beruflichen Schule ausgeübt werden. Dabei erfolgt je nach Bundesland und formalen Voraussetzungen eine Übernahme ins Beamtenverhältnis oder eine Einstellung im Tarifbeschäftigungsverhältnis. Ausführliche und bundeslandspezifische Informationen über das Lehramtsstudium für berufliche Schulen stellen übrigens die jeweiligen Kultusministerien der Länder bereit.  

Autor
HubbS-Redaktion
aktualisiert
aktualisiert: 26.05.2023