Einmal im Jahr stellen sich Politikerinnen und Politiker am EU-Projekttag an Schulen den Fragen, die Jugendliche zur EU haben. Auch der Bundeskanzler nimmt sich zu diesem Ereignis Zeit, eine Schule in Deutschland zu besuchen. In diesem Jahr, am 04.03. ist Olaf Scholz im Süden Deutschlands unterwegs und hat sich die Gottlieb-Daimler-Schule 1 in Sindelfingen für seinen Besuch ausgesucht.
Die EU spielt in unserem Leben eine wichtige oder zumindest allzeit präsente Rolle. Oft sehen wir das allerdings nicht sofort. Einen Einblick dazu erhalten Jugendliche in der Schule. Dieser Einblick wirkt oft sehr theoretisch und so gibt es neben dem Unterricht weitere Möglichkeiten, die Besonderheiten der EU kennenzulernen. Schülerinnen und Schüler können durch Workshops oder Projektarbeiten herausfinden, welche Chancen einem die EU bietet, wo die EU den Alltag der Jugendlichen berührt oder welche Herausforderungen wir nur gemeinsam meistern können.
Nun sind Noten in der Schule immer eine zweifelhafte Motivation, sich intensiv genau damit auseinanderzusetzen. Aber wäre es nicht interessant, die Ergebnisse auf großer Bühne zu präsentieren. Diese besondere Wertschätzung erfuhr die Arbeit der Jugendlichen, als sie ihre Ergebnisse am Montag mit dem Bundeskanzler besprechen konnten.
Dabei freut sich auch Schulleiter Jürgen Patermann: „Es ist eine große Ehre, Herrn Bundeskanzler Scholz in diesem Jahr zu unserem EU-Projekttag empfangen zu dürfen. Schülerinnen und Schüler sowie Kolleginnen und Kollegen unserer Schule haben diesen Tag mit beeindruckendem Engagement vorbereitet. Die Demokratiebildung ist für uns ein sehr wichtiges Anliegen und eine Begegnung mit dem Bundeskanzler in der eigenen Schule ist eine herausragende Gelegenheit dazu.“
Und es lassen sich viele Themen finden, die europaweit in aller Munde und auf jedem Bildschirm sind. Nehmen wir antisemitische Vorfälle – sie sind in den letzten Monaten immer häufiger in vielen Staaten sichtbar. Hier arbeiten die Staaten der EU zusammen, um Ausgrenzung und Intoleranz zu bekämpfen. Genauso zeigen sich der Klimawandel oder der Ukrainekrieg als immer wiederkehrende Angelegenheit, bei der Einzelstaaten überfordert werden. Hier kann die EU gemeinsam neue Strategien entwickeln, um mit einer starken Stimme auf der Weltbühne aufzutreten.
Wie sich Deutschland und insbesondere Olaf Scholz zu diesen Themen positioniert, konnten die Schülerinnen und Schüler aus erster Hand erfahren. Ob bei der Präsentation ihrer Recherche oder der Podiumsdiskussion in der Aula – der Kanzler unterhielt sich angeregt mit den Jugendlichen und versuchte die Sichtweise seiner Politik darzustellen.
Im aktuellen Diskurs über die deutsche Wirtschaft könnten AVDual-Klassen, wie an der GDS1, eine Rolle spielen. Schülerinnen und Schüler können ihre Deutschkenntnisse vertiefen, aber auch einen Hauptschulabschluss erwerben, wodurch sich ihnen eine neue Welt eröffnet. Ob aus der EU kommend oder aus der Ukraine in die EU. Die Jugendlichen haben eines gemeinsam: Sie können helfen, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und hier auf dem Arbeitsmarkt fußfassen. Später in der Ausbildung oder nach ihrem Abschluss haben Jugendliche dann die Chance Praktika im europäischen Ausland zu machen oder durch den „Europass“ Abschlüsse in der EU vergleichbar anerkennen zu lassen. Ihnen steht nichts im Weg, einfach Erfahrung im Ausland zu sammeln. Im Gegenteil, Programme wie ERASMUS+ ermöglicht Schülerinnen und Schülern Workshops oder einen Austausch mit Partnerschulen in der EU. Durch mehrjährige Erfahrung und einer vor kurzem erfolgten Akkreditierung hat der europäische Gedanke an der GDS1 einen besonderen Stellenwert.
Mit einer solchen internationalen Vernetzung lässt sich immer weiter dazulernen. Es ist für die Schule enorm wichtig, aktuelle Innovationen aufzugreifen, sie dann aber auch umzusetzen. Eine Schülerschaft, die für manche Bundeslehrklassen aus ganz Süddeutschland kommt, erwartet, an aktuellen Entwicklungen teilzuhaben. Die Lehrkräfte der GDS1 und der Nachbarschule GDS2 arbeiten zum Beispiel intensiv an Industrie 4.0-Modulen im Unterricht. Auch sind digitale Endgeräte nicht nur im Theorie-Unterricht oder am Technischen Gymnasium, sondern auch in den Lehrwerkstätten notwendig. Nur so lernen die Schülerinnen und Schüler, wie sie später im Arbeitsleben mit diesen Geräten arbeiten können – denn dort sind sie bereits im Einsatz.
Eine Ausstattung, die viel Engagement und Mittel benötigt. Ob Lehrkräfte, die sich stets mit den aktuellen Entwicklungen auseinandersetzen oder eine finanzielle Ausstattung durch den Landkreis, um modernes Material anzuschaffen – ohne geht es nicht. Denn auch wenn der Schulname „Gottlieb-Daimler-Schule“ und die Nähe zum Daimler-Werk es vermuten lässt, es besteht kein Sponsoring des bekannten Automobilherstellers und wäre für eine staatliche Schule auch gar nicht legal.
Landrat Roland Bernhard erklärt daher zum Besuch des Kanzlers: „Als Schulträger freue ich mich sehr, dass Bundeskanzler Olaf Scholz die GDS 1 mit einem Besuch adelt. Hier werden mit hoher Innovationskraft die Anforderungen der Wirtschaft und Industrie an die Ausbildung von morgen heute schon erfüllt. Der EU-Projekttag beweist, dass die Schule mit herausragendem Engagement von Schulleitung und Lehrkräften auch politisch am Puls der Zeit ist.“
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