6 Tipps für stressarmen Unterricht
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Bei Elektrotechniklehrer Bernd Baisch möchte man gerne Unterricht haben, selbst wenn man keine Ahnung von Elektrotechnik hat. In seinem Vortrag stellte er einige seiner Methoden vor, um den Unterricht für Lehrkraft und Lernende gleichermaßen stressfrei und erfolgreich zu gestalten. So fragt er beispielsweise beim Aufrufen höflich, ob er die Schülerin oder den Schüler ansprechen darf. Und wenn er merkt, dass ein Schüler geistig ausgestiegen ist, bittet er ihn, allen zu erklären, bis wohin er noch mitgekommen ist. Dadurch werden auch andere mögliche Aussteiger wieder reingeholt und er als Lehrer weiß, an welcher Stelle er den Unterricht fortsetzen kann.
Gerne fragt Bernd Baisch auch zum Unterrichtsbeginn, ob alle arbeitsfähig sind. Stellt sich dann heraus, dass bei vielen noch die Müdigkeit überwiegt, kann mit kleinen Bewegungsübungen das Denken und der Humor aktiviert werden. Das werde sehr gut von den Jugendlichen angenommen, weil sie die Wirksamkeit merken.
Bei anspruchsvollen Themen wie dem E-Check muss man als Lehrkraft viele Informationen vermitteln. Um zu vermeiden, dass die Schüler bei langen Erklär-Passagen die Aufmerksamkeit verlieren, hat sich für Bernd Baisch die Methode „3 Minuten für euch“ gut bewährt. Dabei gibt er den Jugendlichen nach einer Vermittlungsphase die Möglichkeit, aufgekommene Fragen selbstständig in Partnerarbeit zu klären: Was ist mir noch unklar? Was ist neu? Was war der Fun Fact? Als Ergebnis formulieren die Schülerinnen und Schüler dann eine Klassenarbeitsfrage. So lernen sie die Perspektive des Lehrenden kennen und sind geistig dabei.
Lernende zu Lehrenden zu machen, kann auch bei Heterogenität in der Klasse helfen. Wenn einige Schülerinnen und Schüler schneller fertig sind, während andere noch grübeln, fragt Bernd Baisch gerne mal, ob sie nicht ihre Mitschüler unterstützen möchten. Das funktioniere in der Regel sehr gut.
Auch das Teilen der Verantwortung für die Richtigkeit des Unterrichts mit den Schülern habe sich bewährt. Bernd Baisch fordert von seinen Schülerinnen und Schülern ein, dass sie, wenn etwas falsch ist, alle die Aufgabe haben, das anzusprechen und richtig zu stellen. Dadurch werde auch das kritische Denken geschult.
Als Wissensspeicher und Strukturelement eignet sich Moodle sehr gut. Hier können die Schülerinnen und Schüler ihre Ich-kann-Listen befüllen sowie kollektiv Klassenarbeitsfragen eintragen und Begriffe der Elektrotechnik in einem Begriffsspeicher zum Nachschlagen sammeln. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Man könne mit diesem geballten Wissen auch eine Künstliche Intelligenz gut füttern.
Bernd Baisch hat seine Tipps für gelingenden Unterricht in Task Cards veröffentlicht, auf denen Sie die sechs Methoden und ihre Hintergründe noch etwas vertiefter kennenlernen können.
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