Schulbarometer 2024

Deutschlands Lehrkräfte äußern sich zu ihren Problemen.
Die Studie gibt ein aktuelles Stimmungsbild unter deutschen Lehrkräften wider. © iStock / monkeybusinessimages

Das Deutsche Schulbarometer Lehrkräfte ist eine jährlich stattfindende repräsentative Erhebung unter Lehrkräften an allgemein- und berufsbildenden Schulen in Deutschland zu aktuellen Herausforderungen und Bedarfen an der Schule. Im April 2024 wurden bundesweit 1608 Lehrkräfte befragt, darunter 15,9 % Lehrkräfte an Berufsschulen.

Die größten Schwierigkeiten

Wie schon im vergangenen Jahr setzten die Lehrkräfte das Verhalten der Schüler auf Platz eins der größten Herausforderungen (35 %). Danach folgen Heterogenität (33 %), Arbeitsbelastung und Zeitmangel (28 %), Personalmangel (26 %), Bildungspolitik und Bürokratie (21 %) sowie die Beziehung zu den Eltern (18 %).

Zunahme von Gewalt 

Fast jede zweite Lehrkraft sieht an der eigenen Schule ein Problem mit psychischer oder physischer Gewalt unter den Schülerinnen und Schülern. An Berufsschulen ist der Wert im Vergleich zum Jahr zuvor sogar um zehn Prozentpunkte gestiegen. Verhaltensauffälligkeiten gebe es hier mit 46 % am häufigsten, auch mangelnde Motivation (21 %) und psychische Probleme (12 %) der Schülerinnen und Schüler wurden genannt. 

Hohes Burnout-Risiko

Die Befragung zeigt auch, dass Gewalt an der eigenen Schule das Burnout-Risiko und Stressempfinden von Lehrkräften deutlich erhöht. Mehr als ein Drittel fühlt sich mehrmals pro Woche emotional erschöpft, 12 % sogar täglich. Im internationalen Vergleich fühlen sich Lehrkräfte in Deutschland häufiger seelisch entkräftet. Mehr als ein Viertel der Lehrkräfte würde den Schuldienst verlassen, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten. 

Inklusion wird kritisch gesehen

Eine inklusive Beschulung sehen viele Lehrkräfte eher kritisch: 68 % geben an, dass die Qualität des Unterrichts unter der Heterogenität in Leistung und sozialer Herkunft der Lernenden leide. 45 % der Lehrkräfte denken aber auch, dass eine inklusive Beschulung gewinnbringend für alle Schülerinnen und Schüler ist. Den vorhandenen Förderangeboten an ihrer Schule geben Lehrkräfte Schulnoten zwischen 3 und 4. Am schlechtesten schneidet das Angebot an Berufsschulen ab.

Einsatz digitaler Medien

Durch die Integration digitaler Technologien in den Unterricht können Lehrkräfte individuell auf die Bedürfnisse ihrer Schülerinnen und Schüler eingehen. Die Studie zeigt, dass 61 % der Lehrkräfte regelmäßig digitale Medien in ihrem Unterricht einsetzen. Dennoch fühlt sich aktuell nur die Hälfte der Lehrkräfte (51 %) auf einen digital gestützten Unterricht gut vorbereitet.

Verbesserungswünsche

Bei der Frage nach dem Verbesserungsbedarf an der eigenen Schule war der Wunsch nach mehr Personal für 41 % der Lehrkräfte besonders wichtig. Ebenfalls häufig gewünscht waren Sanierung, Renovierung und Investitionen (35 %), eine Verringerung der Klassengröße (21 %) und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte (17 %).

>> Hier können Sie sich die gesamte Studie anschauen.

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Autor
HubbS-Redaktion
aktualisiert
aktualisiert: 24.04.2024