Neue Fortbildung zu Künstlicher Intelligenz
Die IHK hat eine neue KI-Fortbildung für Auszubildende und Lehrkräfte der beruflichen Bildung entwickelt.
Die Qualifizierung hinkt beim Thema Künstliche Intelligenz (KI) derzeit noch hinterher. Die IHK Region Stuttgart hat bei einer Weiterbildungsumfrage unter 170 kleinen und mittleren Unternehmen herausgefunden, dass diese KI bislang nicht auf dem Schirm haben. Die Unternehmen möchten eher klassische Skills vermittelt haben.
Trotzdem hat die IHK im Rahmen des Verbundprojekts KI B³ eine Fortbildung zum Thema KI für Auszubildende entwickelt, die offen für alle IHK-Berufe ist. Seit September 2022 wurde sie in Pilotberufsschulen durchgeführt. Die Rückmeldungen der Auszubildenden sind durchweg sehr positiv. Auch Lehrkräfte haben Bedarf an einer KI-Fortbildung geäußert, sodass auch dies nun in der Planung berücksichtigt wird.
Im Rahmen des Jahreskongresses Berufliche Bildung hat die IHK Region Stuttgart das Projekt Interessierten vorgestellt. Insgesamt ist die Entwicklung von diesen drei hoheitlichen Bildungsabschlüssen zu KI und Maschinellem Lernen geplant, die aufeinander aufbauen sollen:
Branchenübergreifende Zusatzqualifikation KI und Maschinelles Lernen für Auszubildende (DQR 4-Niveau): 100 Unterrichtseinheiten Lernumfang (hier ist der zweite Durchgang bereits gestartet), Lernziel: Der/ die Auszubildende versteht, was KI für seine/ ihre berufliche Zukunft und für verschiedene Branchen bedeutet.
Geprüfte*r Berufsspezialist*in KI (DQR 5-Niveau): 440 Stunden Lernumfang (Start: April 2024), Lernziel: Der/ die Berufsspezialist*in erkennt Prozesse im Unternehmen, die durch KI effizienter und besser durchgeführt werden können, und kann Qualität und Nutzen unterschiedlicher KI-Einsatzmöglichkeiten beurteilen.
Bachelor Professional KI auf Meister-/ Techniker-Niveau (DQR 6-Niveau): 1250 Stunden Lernumfang (Start April 2024), Lernziel: Der/ die Bachelor Professional KI führt Projekte in seinem/ ihrem Unternehmen zum Einsatz von KI durch. Dabei leitet er/ sie ein interdisziplinäres Team, mit dem er/ sie KI in Prozesse implementiert.
Diese Schritte sind zur Einführung und Umsetzung der Zusatzqualifikation noch nötig:
IHK: Eventuell Anpassung der Rechtsvorschrift an die eigenen Rahmenbedingungen
IHK: Bewilligung der Rechtsvorschrift durch den Berufsbildungsausschuss
IHK: Kontakt zu Berufsschulen herstellen, die den vorgesehenen Präsenzanteil der Qualifizierung übernehmen wollen
Berufsschulen: Klärung der Finanzierung der erforderlichen Stunden (zum Beispiel über Förderverein, Poolstunden, Umlage der Selbstkosten auf Unternehmen etc.)
IHK/ Berufsschulen: Zeitplan und Zeithorizont klären
IHK: Prüfungsausschuss zusammenstellen und Prüfungstermin festlegen
IHK/ Berufsschulen: Zusatzqualifikation bei Unternehmen und Auszubildenden bewerben
(Uni Stuttgart)/ Berufsschulen: Zugänge zur Online-Plattform anlegen
Berufsschulen: Start der Zusatzqualifikation
Interessierte Berufsschulen aus Baden-Württemberg können sich an ihre IHK-Ansprechpersonen wenden. Perspektivisch ist eine bundesweite Ausweitung des Projekts denkbar.