Klimaanpassung: So gelingt die Umsetzung

Der Abschlussbericht „Kompetenzen für Klimaanpassung: Die Rolle der beruflichen Bildung“ deckt erstmals systematisch auf, welche Berufsgruppen für die Anpassung an den Klimawandel besonders relevant sind und wie es um die Vermittlung passender Kompetenzen steht. Die Studie wurde im Auftrag des Umweltbundesamts (UBA) von dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) und dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) durchgeführt. Dafür wurden im Vorfeld zwölf Klimaanpassungsmaßnahmen definiert und 21 Berufsgruppen identifiziert, bei denen die Klimaanpassungsmaßnahmen zu einer größeren Fachkräftenachfrage führten. Für die tiefgreifende Analyse wurde sich auf die Berufe Dachdecker (m/w/d), Umwelttechnologe für Wasserversorgung und Abwasserbewirtschaftung (m/w/d) sowie Landschaftsarchitekt (m/w/d) fokussiert. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Klimaanpassung ein integraler Bestandteil der beruflichen Bildung werden muss – und das nicht für nur Berufe aus dem Bereich Umwelt oder Bauwirtschaft. Für die ausgewählten Berufe werden bereits Klimaanpassungskompetenzen vermittelt. In dem Abschlussbericht werden fachliche und personale Kompetenzen benannt, die zukünftig idealerweise in die berufliche Aus-, Fort- und Weiterbildung integriert werden sollten. Für die Verankerung werden Ansatzpunkte aufgezeigt und Handlungsempfehlungen formuliert.
Handlungsempfehlungen
- Die Klimaanpassung erfordert neue Kompetenzprofile. Entscheidend sind neben technischem Wissen vor allem Veränderungsfähigkeit, ganzheitliches Denken und interdisziplinäre Zusammenarbeit auf allen Ebene. Berufsübergreifend werden folgende Kompetenzen immer wichtiger: Datentransfer und Digitalisierung, kritisches Denken und Selbstreflexion, Nachhaltigkeit und Krisenreaktion, Beratung und Kommunikation sowie interdisziplinäres Arbeiten. Die fachlichen Anforderungen variieren je nach Berufsfeld.
- Die Klimaanpassungskompetenzen müssen über alle Ebenen hinweg systematisch in die Aus-, Fort- und Weiterbildung integriert werden. Neben der Anpassung von Ausbildungsordnungen müssen auch Räume für die Erprobung und Reflexion in der Bildungspraxis, wie beispielsweise in der überbetrieblichen Ausbildung, geschaffen werden.
- Die Klimaanpassung kann nur gemeinsam gelingen: Bildungseinrichtungen, Kammern und koordinierende Institutionen, wie beispielsweise das BIBB, aber auch Sozialpartner müssen sich engmaschig vernetzen und zusammen die berufliche Handlungsfähigkeit in Zeiten des Klimawandels stärken.
Die Berufsbildung wird bei politischen Strategien und Aktionspläne bislang nur am Rande fokussiert. Zudem fehlen konkrete Ziele, Strategien und Maßnahmen für das Voranschreiten der Klimaanpassung. Hier muss der Berufsbildung mehr Beachtung geschenkt werden.
Für die Umsetzung der Klimaanpassung sind fachliche, soziale und transformative Kompetenzen gefragt. Die UBA-Studie liefert hierzu wichtige Impulse für Bildungseinrichtungen, Betriebe und Akteure der Politik. Weitere Informationen und den kompletten Bericht mit den konkreten Ergebnissen für die Berufe finden Sie auf der Webseite des Umweltbundesamts. In der Datenbank des Umweltbundesamts finden Sie außerdem zahlreiche Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Deutschland. Mit Such- und Filtermöglichkeiten können Sie gezielt nach Beispielen guter Anpassungspraxis suchen und so Anregungen für die eigene Arbeit finden.
Quellen:
https://www.umweltbundesamt.de/klimawandelanpassung-diese-berufe-kompetenzen-sind https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimafolgen-anpassung/werkzeuge-der-anpassung/tatenbank
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