Immersive Lernräume

Besseres Lernen in interaktiven Projektionen? Ein Vortrag auf der Didacta stellt die Vorteile solcher Räume vor.
Dr. Sarah Henkelmann-Hillebrand spricht auf der Didacta über die Vorteile von immersiven Lernräumen.
Dr. Sarah Henkelmann-Hillebrand spricht auf der Didacta über die Vorteile von immersiven Lernräumen.

Das kommende Zeitalter des Kompetenzerwerbs sei räumlich, meint Dr. Sarah Henkelmann-Hillebrand von der Firma Epson zu Beginn ihres Vortrags. Räumliches Lernen sei auch mit VR-Brille möglich, für Kinder sei das aber nicht ideal, weil die Brillen noch relativ klobig und schwer seien und zudem kaum direkte Interaktionen ermöglichen. Besser seien da dreidimensionale virtuelle Lernräume, die mithilfe von Projektionen auf Wände, Böden und Decken erzeugt werden und in die man eintauchen könne. 

Durch sogenanntes Spatial Computing gibt es inzwischen interaktive Projektionen, die auf Bewegungen reagieren. Auf diese Weise können Lehrkräfte Wissen spielerisch über Bewegung und Sport vermitteln: So wird zum Beispiel an eine Wand ein Spiel projiziert und die Schülerinnen und Schüler werfen mit einem Ball an die richtige Stelle, wo gerade ein gesuchter Buchstabe aufpoppt, um so ein Rätsel oder eine Aufgabe zu lösen. 

In Großbritannien und einigen weiteren europäischen Ländern gibt es bereits immersive Lernräume an Schulen. Sie werden genutzt, um mit den Schülerinnen und Schülern in virtuelle Welten einzutauchen und dabei Lernerfahrungen zu teilen. Das können Unterwasserwelten sein, in denen die Fische wegschwimmen, wenn man sie antippt, oder ein gemeinsamer Besuch im Ökosystem Alpen, angereichert mit Geräuschen. Die Lernforschung sagt, dass diese Methode gut funktioniere. Das Lernerlebnis sei so eindrücklich, dass sich das Gelernte besser einprägt.

Ebenfalls in Großbritannien setzen erste Universitäten immersive Lernräume in der Ausbildung von medizinischen Berufen ein. Dabei werde auch Blutgeruch in die Räume eingeströmt, um zu testen, ob die Auszubildenden gut damit umgehen können. In Deutschland werden immersive Lernräume in der Bildung derzeit noch kaum genutzt. Es gebe noch nicht viele Inhalte dafür. In zwei Jahren werde man voraussichtlich weiter sein. Gebraucht werden entsprechende didaktische Konzepte und idealerweise auch die Anpassung von Lehrplänen. Es wird daher vermutlich noch eine Weile dauern, bis diese Technik Einzug in deutschen Berufsschulen hält.

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Autor
HubbS-Redaktion
aktualisiert
aktualisiert: 29.02.2024