Gute Praxisbeispiele für Blended Learning an beruflichen Schulen
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In einem spannenden, interaktiven Workshop über Blended Learning an beruflichen Schulen blickte Anna van Meegen zusammen mit dem Publikum zunächst zurück auf die Zeit der Pandemie: Die Lehrkräfte sollten darüber nachdenken, welche Erfahrungen sie mit dem Distanzunterricht gemacht haben. Gibt es Potenziale, die man damals entdeckt hat? Was wird fortgeführt, was ist verloren gegangen? Und schließlich: Was würden sie gerne verstetigen oder neu ausprobieren? Das ist der spannende Ansatz des Schulversuchs Blending4Futures, das den Hintergrund zu dem Workshop bildete: Erprobte gute Praxis und didaktische Prinzipien sollen nicht verloren gehen, sondern zusammengetragen und mit allen Lehrkräften geteilt werden.
Neun Berliner Oberstufenzentren sind an dem Entwicklungs- und Forschungsprojekt der Humboldt Universität beteiligt, bei dem untersucht wird, wie Lernende in der beruflichen Bildung am besten selbstgesteuert digitale, fachliche und methodische Kompetenzen aufbauen können. Außerdem wird geschaut, welche schulorganisatorischen Rahmenbedingungen gebraucht werden, um die dafür notwendigen Prozesse zu unterstützen.
Im Workshop wurde anschließend gemeinsam Fortsetzungswürdiges gesammelt: Zugang zu digitalen Materialien, Nutzung kollaborativer Tools zum Kompetenzerwerb, Web-based Trainings, Learning Snacks, digitale Sprechstunden, Austauschplattformen für Lehrende und Lernende, selbstgesteuerte Lernmodule, digitale Medien in den Unterricht mit einbeziehen, weniger Outputorientierung und mehr Lernbegleitung.
Mit diesen Fragestellungen haben vermutlich auch die Berliner Oberstufenzentren ihre Arbeit im Projekt begonnen. Schließlich wurden von ihnen diese neun didaktischen Prinzipien für Blended Learning entwickelt:
- Die Digitalität der Arbeits- und Lebensgestaltung zum Bildungsanliegen machen
- Der Gegenständlichkeit und Persönlichkeit beruflicher Praxis „Raum“ geben
- Ganze Tage und/oder Randstunden für selbstorganisiertes Lernen blocken
- Die Betreuungsqualität durch asynchrone Angebote erhöhen
- Freiheiten nicht als „Belohnung“, sondern als Erfahrungsraum gewähren
- Durch Kooperation unter Lehrkräften Unterricht stundenübergreifend gestalten
- Vom Lernprozess ausgehend Freiheitsgrade in Ort und Zeit bestimmen
- Unterricht in thematischen Modulen bündeln und flexibilisieren
- Digitale Kompetenzen curricular verankern
Anna van Meegen hat Hintergrundinformationen zu diesen didaktischen Prinzipien in einem Miro-Board zusammengefasst, in dem sie mehr dazu erfahren können. Durch Klick auf den blauen Pfeil neben der Überschrift im Miro-Board gelangen Sie zu den Erläuterungen der Prinzipien.
Erste Ergebnisse des Schulversuchs
Im zweiten Teil des Workshops stellten dann Lehrkräfte des Oberstufenzentrums Lotis aus Berlin ihre Erkenntnisse aus dem Entwicklungs- und Forschungsprojekt vor: Sie möchten Schule gerne hinterfragen und neu denken. Über allem steht für sie die Frage: Wie können wir wieder zum richtigen Lernprozess kommen?
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Nicht funktioniert haben folgende Ansätze:
- Hier habt ihr einen Laptop und nun macht mal. Die Schülerinnen und Schüler müssen auch beim digitalen Lernen begleitet werden.
- Ein Homeschooling- und Präsenz-Mix, ohne den Lernprozess anzupassen. Besser ist es, wenn sich die Schülerinnen und Schüler individuell ausprobieren können und die Lehrkräfte Begleitende sind.
- Den Schülerinnen und Schülern einfach einen Freiarbeitsblock geben. Es wurde nur gespielt. Freiheit muss aber auch gestaltet werden.
Lehrkräfte brauchen Instrumente, um Schülerinnen und Schüler abzuholen, wo sie sind, und dann begleiten zu können beim selbstständigen Lernen und Reflektieren. Als ein gut funktionierendes Instrument hierfür hat sich an der OSZ Lotis das Lernjournal erwiesen. Darin können sich die Jugendlichen Ziele setzen und Notizen machen zum eigenen Lernprozess und zur Optimierung des Lernmanagements. Man muss den Jugendlichen aber zunächst erklären, wozu sie es brauchen, weil es zusätzliche Arbeit für sie ist und sich der Nutzen erst im Prozess zeigt. Aber der Mehrwert wird dann schnell erkannt und wertgeschätzt.
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Der Schulversuch Blending4Futures läuft noch bis 2026. Auf der Website des Berliner Senats finden Sie weiterführende Informationen zum Projekt und den beteiligten Schulen.
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