Die digitale Zukunft: Gestalter/-in für immersive Medien

Die Zahl der Unternehmen, die virtuelle 3-D-Welten oder 360-Grad-Videos erstellen, steigt ungebremst. Umso dringlicher ist der Bedarf nach einem neuen Ausbildungsberuf im Bereich von immersiven Medien wie Augmented Reality, Virtual Reality, Mixed Reality und 360-Grad-Anwendungen.
Ein Gestalter für immersive Medien erprobt eine Virtual-Reality-Simulation für einen Roboter.
Ein Gestalter für immersive Medien erprobt eine Virtual-Reality-Simulation für einen Roboter. © iStock / kmn-network

Ein Ausbildungsberuf, der zeitgemäßer nicht sein kann

Auf Grund der wirtschaftlichen Entwicklung hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in einem entsprechendem Neuordnungsverfahren den Beruf "Gestalter für immersive Medien und Gestalterin für immersive Medien" entwickelt. Der neue Ausbildungsberuf soll bundesweit ab August 2023 für alle medieninteressierten Leute angeboten werden. Das Neuordnungsverfahren zur Entwicklung des Berufs „Gestalter/-in für immersive Medien“ basiert auf einer umfangreichen Voruntersuchung, die das BIBB im Zeitraum von Mitte 2020 bis Mitte 2021 durchgeführt hat. Aus den Ergebnissen wurde ein völlig neuer dualer Ausbildungsberuf geschaffen: Die dreijährige Ausbildung wird zunächst als Monoberuf ohne Differenzierungsmöglichkeiten in Fachrichtungen oder Wahlmodule aufgesetzt. Dadurch soll auch bei zunächst geringeren Ausbildungszahlen eine einheitliche Struktur gewährleistet werden. Zudem wird der Beruf im ersten Jahr gemeinsam mit dem Beruf „Mediengestalter/-in Bild und Ton“ beschult. So können die Synergieeffekte beider Ausbildungen sinnvoll genutzt werden. Thematisch wird bei der neuen Ausbildung der Fokus auf 3-D-Modeling, 3-D-Animation, 3-D-Audio, Streaming, Shading und Texturing gelegt. Auch Entwicklungstools wie Unity und Unreal-Engine, sowie Kundenberatung, die Zusammenarbeit mit ProgrammiererInnen und GrafikerInnen sowie Projektmanagement werden gelehrt. Im Laufe der Berufsausbildung müssen die Auszubildenden eine Zwischen- und eine Abschlussprüfung ablegen. Die Abschlussprüfung besteht aus einer praktischen Prüfung in Form eines eigenen Projekts, zwei berufsbezogenen schriftlichen Prüfungen und einer schriftlichen Prüfung in Wirtschafts- und Sozialkunde.

Berufsschülerinnen und Berufsschüler liegen mit VR-Brille im Kreis auf dem Boden.
Immersive Medien gewinnen im Alltag immer mehr an Bedeutung. © iStock / Dan Rentea

Technologie mit großem Potenzial

Die staatlich geprüften Fachkräfte beherrschen nach Beendigung ihrer Ausbildung den kompletten Prozess von der Kundenberatung über das Konzept bis zur Umsetzung von Prototypen und 3-D-Modellen. Dabei arbeiten sie stets im Team mit ProgrammiererInnen und 3-D-Artists zusammen und erstellen selbst Bild- und Tonaufnahmen für die Produktion. Mit ihrem Know-how können sie in einer Vielzahl an Unternehmen, die immersive Medien produzieren, arbeiten. Hierzu zählen zum Beispiel AR-, VR-, und MR-Unternehmen sowie Medienunternehmen mit digitalen Schwerpunkten. Gestalter und Gestalterinnen für immersive Medien kommen aber auch in der Games-Branche, in Film- und TV-Produktionsbetrieben sowie in Rundfunkanstalten zum Einsatz. Zudem werden Sie in Marketing- und Kommunikationsagenturen, in Innovations- und Marketingabteilungen von Unternehmen sowie in IT- und Entwicklungsabteilungen von Produktionsbetrieben zukünftig einen sicheren Arbeitsplatz bekommen.

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Autor
HubbS-Redaktion
aktualisiert
aktualisiert: 16.05.2023