Das neue Berufsbildungsvalidierungsgesetz

Leichtere Anerkennung von beruflichen Erfahrungen und Kompetenzen
Junge Frau mit Buch steht vor einem Gebäude mit Säule
Das Feststellungsverfahren ist eine neue Möglichkeit, sich seine beruflichen Fähigkeiten anerkennen zu lassen. © iStock / AzmanJaka

Auch Menschen ohne einen formalen Berufsabschluss können künftig ihre Fähigkeiten und beruflichen Erfahrungen anerkennen lassen. Dies wird durch das Berufsbildungsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz (BvADiG) ermöglicht, das kürzlich vom Bundestag verabschiedet wurde. Die meisten Regelungen zum Feststellungsverfahren gelten ab dem 1. Januar 2025.

Hier haben wir die wichtigsten Punkte für Sie zusammengefasst: 

Ziele:

  • Die Attraktivität und die Integrationsfähigkeit der beruflichen Bildung sollen gestärkt werden.
  • Berufliche Kompetenzen, die unabhängig von einer Berufsausbildung erworben wurden, sollen anerkannt werden, damit sich die Chancen der Menschen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen.
  • Außerdem sollen Maßnahmen zur Digitalisierung der beruflichen Bildung ergriffen und bürokratische Hürden abgebaut werden.

Zentrale Elemente des Gesetzes:

  • Validierung: Berufliche Handlungsfähigkeit, die unabhängig von einem formalen Berufsausbildungsabschluss erworben wurde, soll festgestellt und bescheinigt werden.
  • Digitalisierung: Ermöglichung von digitalen Dokumenten und medienbruchfreien digitalen Prozessen in der beruflichen Bildung.
  • Altersgrenze: Teilnehmende am Berufsvalidierungsverfahren müssen mindestens 25 Jahre alt sein.

Offene Fragen:

  • Wer übernimmt die Kosten für das Validierungsverfahren und wie hoch werden sie sein? Sollten die Kosten von der Person zu tragen sein, die sich gerne ihre beruflichen Erfahrungen anerkennen lassen würde, könnte dies ein enormer Hinderungsgrund sein, diesen Schritt zu gehen.
  • Wird es die Möglichkeit geben, vor der Validierung einen Kurs mit Theorieunterricht zum Beispiel an einer beruflichen Schule zu besuchen? Die Prüfungen beinhalten auch Themen, die teilweise in der alltäglichen Arbeit eine geringe Rolle spielen. Dieses Wissen muss neben dem Vollzeitjob erworben werden. Hier wäre es gut, wenn man sich für eine gewisse Zeit vom Betrieb freistellen lassen könnte, um sich in einem Kurs darauf vorzubereiten.
Autor
HubbS-Redaktion
aktualisiert
aktualisiert: 19.06.2024