Völkerverständigung meets biotechnologische Grundlagenforschung

Globaler biotechnologischer Kongress „Grundlagenforschung neurodegenerativer Erkrankungen“ vom 13.–15.01.2025 an der Johanna-Wittum-Schule, Pforzheim.
Im Rahmen des Erasmus-Projektes „European Challenges in Gene Editing by CRISPR“ arbeitet die Biotech-AG der Johanna- Wittum-Schule mit sieben europäischen Partnerschulen im Bereich innovativer biotechnologischer Grundlagenforschung von neurodegenerativen Erkrankungen zusammen.
Erasmus at work. © Johanna-Wittum-Schule

Im Rahmen des Erasmus-Projektes „European Challenges in Gene Editing by CRISPR“ arbeitet die Biotech-AG der Johanna-Wittum-Schule mit sieben europäischen Partnerschulen im Bereich innovativer biotechnologischer Grundlagenforschung von neurodegenerativen Erkrankungen zusammen. Das Projekt zeichnet sich u.a. durch Lehr-Lern-Arrangements aus, in der Lehrer-Schüler-Rollen getauscht werden – unsere Schüler*innen qualifizieren die Schüler*innen aus anderen Ländern und die Lehrkräfte in modernen biotechnologischen Arbeitstechniken.

Kernelement des Erasmus-Treffens vom 12.–18. Januar 2025 an der Johanna-Wittum-Schule in Pforzheim war ein dreitägiger biotechnologischer Forschungskongress zum Thema „Grundlagenforschung neurodegenerativer Erkrankungen“, an dem neben acht europäische Schulen aus Dänemark, Frankreich, Griechenland, Litauen, Polen, der Slowakei, der Tschechische Republik und Deutschland unsere weiteren internationalen Kooperationspartner aus Spanien, der Türkei, den USA, China und Indien teilgenommen haben.

Das Treffen bot den rund 120 Teilnehmenden die hervorragende Gelegenheit, ihr Wissen auszutauschen und gemeinsam (Schüler*innen und Lehrkräften) an innovativen Projekten zu forschen. Gleichzeitig war die Austauschwoche eine tolle Gelegenheit, die internationalen Partnerschaften zu pflegen, andere Kulturen kennenzulernen und den interkulturellen Dialog zu fördern. Auch die Schülerinnen und Schüler des AVduals und der 2BF konnten neue Erfahrungen sammeln, da sie zusammen mit den technischen Lehrkräften der Johanna-Wittum-Schule die Bewirtung für die Gäste übernahmen und diese kulinarisch verwöhnten.

Nach individuellen Anreisen der Teilnehmenden fand am 13.01.2025 die Eröffnungsveranstaltung unter Teilnahme des Staatssekretärs Volker Schebesta, Vertretern des Verbands der chemischen Industrie und des Rotary Clubs (Sponsoren) statt. Die Schulband „Ruby Rotstift“ begleitete die Veranstaltung mit rockigen Liedbeiträgen und umrahmte die Grußworte und den inspirierenden Hauptvortrag von Frau Montserrat Cortes (Spanien) gemeinsam mit Murray Brockman (USA).

Im Rahmen des Erasmus-Projektes „European Challenges in Gene Editing by CRISPR“ arbeitet die Biotech-AG der Johanna- Wittum-Schule mit sieben europäischen Partnerschulen im Bereich innovativer biotechnologischer Grundlagenforschung von neurodegenerativen Erkrankungen zusammen.
Gruppe der Johanna-Wittum-Schule. © Sebastian Seibel

Nach den obligatorischen Fotos und einem kurzen Stehempfang ging es dann auch gleich an die Arbeit! Die nächsten Tage waren mit dem Forschen verplant und wurden nur durch die Übernachtungen in den Gastfamilien und der Jugendherberge unterbrochen. Nach erfolgreichem Abschluss und Abschlussquiz fand mittwochs noch ein bunter Abend statt, bei dem alle Teilnehmenden einen länderspezifischen Beitrag einbrachten. An den folgenden Tagen standen der Besuch der Firma Roche Diagnostics GmbH in Mannheim und diverser regionaler Biotechfirmen an. Mit dem Empfang durch den Oberbürgermeister Boch im Rathaus der Stadt Pforzheim und einer anschließenden Stadtrallye ging die Zeit in Pforzheim langsam zu Ende und der Erasmus-Austausch klang mit dem abschließenden Abendessen aus.

Mit reichlich gemachten Erfahrungen, neuen Kompetenzen und vielen Freundschaften im Gepäck machten sich die Teilnehmenden auf den Heimweg und freuen sich bereits auf das nächste Treffen im März.

Im Rahmen des Erasmus-Projektes „European Challenges in Gene Editing by CRISPR“ arbeitet die Biotech-AG der Johanna- Wittum-Schule mit sieben europäischen Partnerschulen im Bereich innovativer biotechnologischer Grundlagenforschung von neurodegenerativen Erkrankungen zusammen.
Gesamtgruppe vor der Johanna-Wittum-Schule. © Sebastian Seibel

Als stellvertretende Schulleiterin der Johanna-Wittum-Schule möchte ich abschließend festhalten, dass ich ein tolles Kollegium habe, die den „Macher“ unserer Biotech-Projekte, Dr. Jürgen Braun, bedingungslos unterstützt haben und gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern der Biotech AG und unseren Küchen- und Vorbereitungsteams sowie den Gastfamilien und Sponsoren einen solchen Kongress überhaupt möglich machten. Herzlichen Dank an alle für ihren unermüdlichen Einsatz und ihr Engagement!


Zum Schluss soll noch gezeigt werden, auf welch außergewöhnlichem Niveau im Erasmusprojekt zusammengearbeitet wird und was bei diesem Treffen zentrales Thema war:

Schwerpunkt des aktuellen Erasmus+ Projekts war die Erarbeitung handlungsorientierter Unterrichtsmodule für den Biologie- bzw. Biotechnologieunterricht zur Genschere CRISPR. Beim Treffen in Pforzheim wurden die experimentellen Anteile einer neuen Unterrichtseinheit evaluiert, welche gemeinsam mit den europäischen Partnern im September 2024 in der Slowakei erarbeitet wurde. Das Thema lautet „Bedeutung von Mikrobiomen des Menschen“. Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen wird das Dickdarm-Mikrobiom für die Entstehung neurodegenerativer Erkrankungen wie etwa Parkinson oder Alzheimer mit verantwortlich gemacht.

Während des Kongresses konzentrierten sich die Teilnehmer auf die Untersuchung von Haut-Mikrobiomen des Menschen. Sie gingen dabei der Frage nach, wie lange es dauert, bis alle Teilnehmer nach ihrer Anreise ein mehr oder weniger identisches Haut-Mikrobiom besitzen. Dabei wurde durch Sequenzierung der Erbinformation die Zusammensetzung der Bakterien auf unserer Haut nachgewiesen. Die erste experimentelle DNA-Sequenzierung zum Thema CRISPR an einer Schule hat im Rahmen der Lehrerfortbildung in BaWü im Oktober 2022 an der Johanna-Wittum-Schule stattgefunden. Industriepartner haben dies möglich gemacht.


Michaela Keinath
Stellv. Schulleiterin der Johanna-Wittum-Schule Pforzheim

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Autor
Michaela Keinath, Stellv. Schulleiterin der Johanna-Wittum-Schule Pforzheim
aktualisiert
aktualisiert: 19.03.2025