Bildungs-MK stimmt Handlungsempfehlungen des Paktes für berufliche Schulen zu

Sprache und Demokratie als Schlüssel zur Teilhabe
Auszubildende in der Werkstatt
© iStock / shironosov

Die Bildungsministerkonferenz stimmt den Handlungsempfehlungen des Rats für den Pakt für berufliche Schulen zu den Themen Sprachförderung und Demokratiebildung zu. Damit werden zentrale Weichen gestellt, um junge Menschen unabhängig von Herkunft, Sprache oder Bildungshintergrund besser auf Ausbildung, Beruf und gesellschaftliche Teilhabe vorzubereiten. Die Empfehlungen sehen unter anderem vor, Sprachförderung systematisch in allen Bildungsgängen zu verankern, demokratische Werte stärker in der Schulkultur zu leben und Lehrkräfte gezielt für sprachsensiblen und demokratiefördernden Unterricht zu qualifizieren.

Simone Oldenburg, Präsidentin der Bildungsministerkonferenz und Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung Mecklenburg-Vorpommerns, erklärt: „Unsere beruflichen Schulen stehen im Zentrum großer gesellschaftlicher Veränderungen – sie sichern den Fachkräftenachwuchs ab und sie integrieren. Die Handlungsempfehlungen zeigen, wie Sprachförderung, Wertebildung und Schulentwicklung zusammen gedacht werden können. Sie sind ein gemeinsames Bekenntnis dazu, dass wir allen jungen Menschen den Weg in eine selbstbestimmte Zukunft ebnen wollen.“

Bundesbildungsministerin Karin Prien betont: „Sprache ist der Schlüssel zur beruflichen und gesellschaftlichen Teilhabe – und Demokratie das Fundament, auf dem wir unser Miteinander gestalten. Mit dem Pakt für berufliche Schulen bringen wir alle relevanten Partner an einen Tisch, um die beruflichen Schulen zu stärken – als Lernorte auch der Demokratiebildung, an denen junge Menschen Orientierung finden, Verantwortung übernehmen und Zukunft gestalten. Das ist Bildungspolitik, die gesellschaftliche Wirkung entfaltet.“

Die Handlungsempfehlungen bündeln die Ergebnisse des ersten Arbeitszyklus des Paktes für berufliche Schulen, der unter dem Leitmotiv „Teilhabe an Ausbildung und Gesellschaft durch Sprachförderung und Demokratiebildung stärken“ steht. Sie geben beruflichen Schulen, Ländern und Partnern der beruflichen Bildung konkrete Impulse, wie Sprachförderung und Demokratiebildung systematisch in Unterricht und Schulkultur verankert werden können.

Im Bereich der Sprachförderung empfehlen die Paktpartner unter anderem, eine verbindliche Sprachstanddiagnostik in allen Bildungsgängen einzuführen, digitale Instrumente zur Sprachförderung zu entwickeln und die Zusammenarbeit von Schulen, Betrieben und weiteren Lernorten zu intensivieren. Lehrkräfte sollen gezielt darin unterstützt werden, sprachsensible Unterrichtsmethoden anzuwenden und Berufssprachteams an Schulen aufzubauen, um Sprachförderung als Querschnittsaufgabe zu etablieren.

Die Demokratiebildung soll als übergeordnetes Lernziel in den Bildungsplänen verankert werden. Berufliche Schulen werden dazu ermutigt, Demokratie und Wertebildung als festen Bestandteil ihrer Schulentwicklung zu verankern und in der Schulkultur erlebbar zu machen. Lehrkräftebildung und -fortbildung sollen demokratische Kompetenzen gezielt fördern. Zudem sollen Lernorte über Plattformen wie HubbS und Leando stärker vernetzt werden, um Good-Practice-Beispiele und Fortbildungsangebote länderübergreifend zu teilen.

Die Handlungsempfehlungen werden nun in die Umsetzung überführt. Der nächste Arbeitszyklus des Paktes, der im Frühjahr 2026 startet, widmet sich dem Thema „Schul- und Unterrichtsentwicklung an beruflichen Schulen mit Digitalisierung und KI weiterentwickeln“.

Hintergrund

Der Pakt für berufliche Schulen ist eine gemeinsame Initiative der Kultusministerkonferenz (KMK) und des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ). Er bündelt die Kräfte von Bund, Ländern, Wirtschaft, Gewerkschaften, Wissenschaft, Kommunen und Zivilgesellschaft, um die beruflichen Schulen als zentrale Orte der Fachkräftesicherung, Integration und Demokratiebildung zu stärken.

Das zentrale Beschlussgremium des Paktes ist der Rat für den Pakt für berufliche Schulen, der im Mai 2024 konstituiert wurde und unter dem gemeinsamen Vorsitz von KMK und BMBFSFJ steht. Im Rat sind alle maßgeblichen Akteure der beruflichen Bildung vertreten – neben Bund und Ländern auch Spitzenverbände der Wirtschaft (BDA, DIHK, ZDH, BFB), Gewerkschaften (DGB, GEW, BvLB), die Bundesagentur für Arbeit, das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), die kommunalen Spitzenverbände, die Bundesschülerkonferenz sowie die Ständige Wissenschaftliche Kommission der KMK.

Der Rat für den Pakt arbeitet auf Basis des Konsensprinzips: Alle Beschlüsse werden einstimmig gefasst. So entstehen Handlungsempfehlungen, die den gemeinsamen Willen aller Akteure widerspiegeln, die beruflichen Schulen als Orte von Bildung, Integration und demokratischer Teilhabe nachhaltig zu stärken.

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Autor
Kultusministerkonferenz (KMK)
aktualisiert
Veröffentlicht: 07.11.2025