Berufsbildungsbericht 2023: Angespannte Lage am Ausbildungsmarkt
Das Bundeskabinett hat den Berufsbildungsbericht 2023 beschlossen und das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) den Datenreport 2023 veröffentlicht. Der Bundestag berät am 24. Mai 2023 erstmals über den Berufsbildungsbericht.
Der Berufsbildungsbericht beschreibt die Lage auf dem Ausbildungsmarkt (Stichtag: 30. September 2022). Im Vergleich zum Vorjahr zeigt er einen Anstieg des Ausbildungsangebotes um 1,4 Prozent auf 544.000 freie Ausbildungsplätze. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im dualen System ist leicht um 0,4 Prozent auf 475.100 gestiegen. Die Zahl unbesetzter Ausbildungsstellen stieg um 9,0 Prozent auf 68.900. Für die Zahl der unversorgt gebliebenen Bewerberinnen und Bewerber ergab sich ein Rückgang um 7,8 Prozent auf 22.700 Personen.
Die Zahl der Auszubildenden in der dualen Berufsausbildung ist im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Die schulischen Ausbildungsgänge in Berufen des Gesundheits-, Sozial- und Bildungswesens zeigten einen Rückgang. Im Übergangsbereich nahm die Zahl zu. Für das Studium gab es 2022 einen leichten Anstieg der neuen Studierenden.
Insgesamt zeigen die Zahlen, dass die Lage am Ausbildungsmarkt weiterhin angespannt ist. Bei vielen Unternehmen kann der Bedarf an Auszubildenden nicht gedeckt werden: Ende September 2022 waren 68.900 Ausbildungsstellen unbesetzt. Der Anteil unbesetzter Stellen am betrieblichen Angebot lag erstmals höher als der Anteil noch suchender Bewerberinnen und Bewerber an der Nachfrage.
Die Bundesregierung versucht, durch Maßnahmen wie der Allianz für Aus- und Weiterbildung, der Exzellenzinitiative Berufliche Bildung sowie dem Entwurf zum Gesetz zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung positive Impulse für den Ausbildungsmarkt zu setzen. Der BIBB-Datenreport hat passend dazu das Schwerpunktthema „Innovationen in der Berufsbildung durch Programme“. Die Effekte der Maßnahmen bleiben abzuwarten.