Backnang und Huelva schließen Partnerschaft zur Förderung der Wasserstofftechnologie in der Beruflichen Bildung

Diese Bildungskooperation steht im Einklang mit der politischen Initiative zur engeren Zusammenarbeit zwischen Baden-Württemberg und der spanischen Region Andalusien im Bereich der Energiewende. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und der andalusische Regionalpräsident Juan Manuel Moreno Bonilla haben dazu kürzlich einen gemeinsamen Aktionsplan unterzeichnet. Dieser soll den Austausch und die Zusammenarbeit in den Bereichen erneuerbare Energien, Wasserstoffwirtschaft und nachhaltige Entwicklung intensivieren.

Im Rahmen eines Delegationsbesuchs in Huelva besichtigten Lehrer und Lehrerinnen sowie die Schulleitung der Gewerblichen Schule Backnang unter anderem die Anlagen des Unternehmens MOEVE (ehemals CEPSA), Spaniens größtem Erdölverarbeiter. MOEVE plant, sein Geschäftsmodell bis 2040 vollständig zu dekarbonisieren und investiert rund acht Milliarden Euro in die Produktion von grünem Wasserstoff – vor allem durch Photovoltaik. Der in Andalusien erzeugte Wasserstoff soll künftig über Rotterdam in das europäische Energienetz eingespeist werden.
Auch regionale Unternehmen wie Ariema, ein Hersteller von Wasserstoff-Elektrolyseuren, investieren massiv in den Ausbau ihrer Produktionskapazitäten. In der Nähe von Huelva entsteht derzeit eine neue Massenproduktionsanlage mit einem Investitionsvolumen von 24 Millionen Euro.
Diese Entwicklungen erfordern eine gezielte technische und berufliche Aus- und Weiterbildung (Technical and Vocational Education and Training, TVET). Die Berufsschule „Profesor Graiño“ will als Bildungspartner aktiv zur Umsetzung dieser Transformation beitragen. Die Gewerbliche Schule Backnang verfolgt in Baden-Württemberg ähnliche Ziele und gestaltet den Übergang zur wasserstoffbasierten Industrie und Mobilität mit. Begleitet wurde das Team von Herrn Konrad Neufeld, der am ZSL das Referat für internationale Zusammenarbeit leitet und das Thema Wasserstoff ebenfalls in der europäischen Zusammenarbeit verankern möchte.

Die Partnerschaft zwischen den beiden Bildungseinrichtungen sieht den Austausch von Ideen, Erfahrungen und Fachpersonal vor. Gemeinsam sollen Synergien identifiziert und genutzt werden, um die Herausforderungen der Energiewende erfolgreich zu meistern. Schon im neuen Schuljahr ist angedacht junge Auszubildende in über Erasmus + finanzierte Mobilitäten im gegenseitigen Austausch in Kontakt zu bringen und an den jeweiligen Schulen Erfahrungen in Betrieben und unterrichtlichen Veranstaltungen zu ermöglichen. Nur gemeinsam lassen sich die Herausforderungen der Zukunft meistern und die europäische Zusammenarbeit fördert den Blick auf die verschiedenen geografischen Begebenheiten in Europa, die nicht nur zur Völkerverständigung beitragen, sondern auch lösungsorientiertes Denken bei den Auszubildenden beider Schulen fördern wird.
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